Motivation für ILAS
Die personelle Besetzung der unteren Katastrophenschutzbehörden, also der Landkreise und kreisfreien Städte, ist im Bereich Tätigkeiten und Ausbildung sehr gemischt. So besetzen meist Mitarbeitende von Behörden, z.B. der Verwaltung, die Stäbe.
Die Grundausbildung der Stabsbesetzung obliegt den Kreisen. Mit dieser nehmen die Stabsmitglieder dann an einem Grundlehrgang einer Landesfeuerwehrschule und weiteren Übungen teil. Dabei werden sowohl die fachlichen, rechtlichen und zwischenmenschlichen Kenntnisse für den Katastrophenschutz gelehrt als auch der Umgang mit vorgeschriebenen Stabsunterstützungssystemen wie DISMA erlernt. Die regelmäßige Übung ist immens wichtig und gesetzlich vorgeschrieben.
Jedoch haben die meisten Mitglieder der Stäbe im Alltag wenig mit den Tätigkeiten im Katastrophenschutz zu tun, arbeiten selten mit hoch dynamischen, bereichsübergreifenden Teams und haben zu wenig Routine mit den Stabsunterstützungssystemen. Diese werden deshalb meist nur zur Visualisierung und automatisierten Datenverarbeitung genutzt, obwohl der Funktionsumfang größer ist und zu den grundlegenden Inhalten der Stabsübungen gehört. Zusätzlich zur ohnehin herausfordernden Arbeit im Krisenstab wird die Komplexität der Arbeit durch aktuelle Entwicklungen wie die Nutzung sozialer Medien und die Einbindung von Spontanhelfern weiter gesteigert. Es bedarf noch mehr und regelmäßiger Übungen.
Solche Übungen sind jedoch immer mit enorm hohem Organisationsaufwand verbunden, was in der Realität dazu führen kann, dass Stabsmitglieder eine nochmalige Einarbeitung in die Software oder Abläufe bekommen müssen. Deshalb wird dem Erlangen eines routinierten Ablaufes die höchste Priorität bei der Durchführung von Stabsrahmenübungen zugeschrieben.
Moderne Übungskonzepte unter Einbezug technologischer Hilfsmittel, sowie ein zeitlich und örtlich dezentraler Zugang zu Übungen können jenen Organisationsaufwand deutlich reduzieren und die Qualität der Übungen und ihrer Ergebnisse steigern.
Ein routinierter Ablauf in Katastrophensituationen und die Anpassung der Aus- und Weiterbildung an die Lebensumstände der Stabsmitglieder sowie an neue Entwicklungen im Katastrophenschutz sind sehr wichtig. Dies ist unsere Motivation für das Projekt ILAS!