Verbundkoordinator IBK Heyrothsberge

Der Verbundkoordinator im Projekt ist das IBK Heyrothsberge. Das IBK ist mit seinen 71 Mitarbeitenden die zentrale Aus- und Fortbildungseinrichtung für Brand- und Katastrophenschutz in Sachsen-Anhalt und ist zudem in der Forschung für Unternehmen und öffentliche Aufträge tätig. Unter Nutzung einer Stabsübungsbasis werden u.a. Personen des Katastrophenschutzstabs für ihre Aufgaben ausgebildet.

Das Institut kann jahrzehntelange Erfahrung in der Aus- und Fortbildung sowie der Forschung im namensgebenden Bereich vorweisen. Die Katastrophenschutzaus- und -fortbildung wird in einem eigens dafür eingerichteten Hauptfachlehrerbereich unter Nutzung einer Stabsübungsbasis realisiert. Im Rahmen von Grundlehrgängen werden Personen, die in einem Katastrophenschutzstab eingesetzt werden sollen, auf ihre Arbeit in Katastrophenschutzstäben vorbereitet. Die Lehrgangsteilnehmenden lernen dabei je nach Ausbildungsstand alle Stabsfunktionen (S1 – S6) kennen. Die bereits in Katastrophenschutzstäbe berufenen Mitarbeitenden können aus einem breiten Spektrum von Fortbildungslehrgängen in Katastrophenschutzstäben/Technischen Einsatzleitungen auswählen. Um das Zusammenwirken der einzelnen Funktionen des Katastrophenschutzstabes zu erlernen, bietet das IBK außerdem Lehrgänge für geschlossene Katastrophenschutzstäbe an. Zur Festigung des erlernten Wissens führen die Mitarbeitenden des IBK aber auch In-House-Schulungen durch.

Im Kontext der Stabsausbildung ist die Abteilung Führung im Brand- und Katastrophenschutz des IBK mit ihren 13 fest angestellten Mitarbeitenden federführend verantwortlich. Alle dort mit der Stabsaus- und -fortbildung betrauten Mitarbeitenden sind exzellent geschult und bestens mit Kollegen anderer Bundesländer vernetzt. Die hochmotivierten Lehrenden des IBK Heyrothsberge des benannten Hauptfachlehrerbereichs stellen exzellente Experten auf dem Gebiet der Stabsarbeit im Katastrophenschutz dar. Dadurch verfügt das IBK über ein außerordentlich hohes Fachwissen bei der Erarbeitung und Weiterentwicklung von Übungsszenarien, deren Umsetzung in Lehrgängen derzeit mit einem hohen personellen Aufwand verbunden ist. Im Rahmen der Stabsausbildung werden selbst entwickelte und stetig verfeinerte Lagedrehbücher trainiert, die auf der Basis realer Ereignisse der Vergangenheit entstanden sind.

Durch die Problemlösungskompetenz der Mitarbeitenden des IBK wurden diese bereits im Katastrophenfall, bei teilweisem Ausfall bzw. Versagen eines regulären Stabs, angefordert.

Unter der Prämisse „Verknüpfung von Forschung und Lehre“ ist es gelebte Praxis, dass die Aus- und Fortbildungsabteilungen symbiotisch mit der grundlegend anwendungsorientiert ausgerichteten Abteilung Forschung mit ihren 11 Mitarbeitenden zusammenarbeiten. Durch diese Verknüpfung aller Abteilungen, gepaart mit den kurzen Kommunikationswegen, können identifizierte Erkenntnislücken und Bedarfe in den Aus- und Fortbildungsabteilungen gebündelt und gemeinsam mit der Forschungsabteilung qualifiziert aufbereitet und systematisch bearbeitet werden.

Die Kompetenz der Abteilung Forschung des IBK liegt aus der Tradition heraus im abwehrenden Brandschutz. Dabei werden tangierende Fragen des vorbeugenden Brandschutzes, des Umweltschutzes und einsatzbezogene Themen sowie solche des Katastrophenschutzes berücksichtigt. In Heyrothsberge werden unter anderem im Auftrag der Innenminister-Konferenz (IMK) Forschungsvorhaben bearbeitet. Mit dieser Forschungslinie wird den Bundesländern die Möglichkeit eröffnet, spezielle Fragestellungen des Brand- und Katastrophenschutzes bearbeiten zu lassen. Als weitere Säule der Forschungstätigkeit der Abteilung werden Projekte für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt. Daneben werden z.B. im Auftrag von Bundesministerien und –behörden drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte bearbeitet. Hierbei kann das IBK als interdisziplinär aufgestellte Einrichtung die Funktion des Endanwenders oder des Forschungspartners einnehmen. Neben den öffentlichen Aufträgen führt die Abteilung Forschung auch Auftragsforschung als Dienstleistung für Unternehmen weltweit durch.

Im vom BMBF geförderten Projekt KUBAS des Projektpartners fungierte das IBK bereits als assoziierter Partner und kennt die Herausforderungen und Notwendigkeiten der Einbindung von Spontanhelfenden.

Die Ziele des Verbundkoordinators

Ein Ziel des IBK Heyrothsberge ist die Errichtung einer modernen digitalen Stabsbasis. Sie besteht einerseits aus einer neu eingerichteten stationären Stabsbasis in den Gebäuden des IBK. Unter Zuhilfenahme aktueller audiovisueller Präsentationsmöglichkeiten, moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie innovativer Konzepte wird die digitale Stabsbasis sowohl zur Stabsarbeit als auch zur digitalen Lehre genutzt werden können. Andererseits besteht die digitale Stabsbasis aus einer mobilen Stabsbasis, sodass Übungen auch orts- und zeitungebunden stattfinden können. Mit dem Lageübungssystem soll sie ein Gesamtbild ergeben. Die Flexibilität der mobilen Stabsbasis ermöglicht zudem Stabsrahmenübungen in den einzelnen Behörden.

Die Wichtigkeit der dezentralen Zusammenarbeit von Stäben, als auch der dezentrale Übungsbetrieb zeigt sich deutlich in der aktuellen Pandemiesituation. Generell soll die Stabsarbeit digitalisiert werden, um Schwierigkeiten in solchen Situationen umgehen zu können und allgemein die Abläufe im Stab zu beschleunigen. Für die Auswertung der Übungen will das IBK objektive Kriterien definieren und ein Bewertungsschema konzipieren, um den Gesamterfolg der Stabsübungen mit den neuen elektronischen Unterstützungen erfassen zu können. Außerdem sollen so Leistungssteigerungen, aber auch Nachholbedarfe besser feststellbar werden.

Den Verbundpartner Uni Halle unterstützt das IBK in seinen Zielen mit seiner fachlichen Begleitung der Konzeption und Umsetzung der standardisierten Schadensszenarien für das Lageübungssystem.

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Michael Neske

Tel.: (+49) 039292 61632

E-Mail: Michael.Neske@ibk.sachsen-anhalt.de